top of page

Weihnachten

 

Das Lichterfest, Weihnachten, Geburt der Sonne; die Liste von Namen für das Winterfest ist lang und vieldeutig. Aber wen würde dies nicht verwundern? Schließlich streben ja bekanntlich alle Religionen, nebst vieler anderer mehr oder weniger überzeugender Ideen nach echter Wahrheit, und wie wir Pastafari von der Echt Wahren Religion nicht aufhören zu betonen: Religionen finden wir super, und zwar alle, weil sie ja alle danach streben, recht zu haben, und aus diesem Grunde haben sie natürlich auch alle recht! Beinahe fast hundertprozentig recht sogar! Und deshalb erzählen wir euch an dieser Stelle mal, wie es tatsächlich zu diesem Fest kam, das wir bei der Echt Wahren Religion als das „Lichterfest“ kennen.

 

Damals, als unsere Vorfahren noch über die sieben Weltmeere schipperten und Bonbons an Kinder verteilten und so, da war ihnen schon aufgefallen (also den Vorfahren, nicht den Kindern), dass die Tage mal kürzer und mal länger werden, und dass der Lauf der Jahreszeiten sich danach zu richten schien. Das Monster hatte in Seiner Nudeligen Güte Freude daran gefunden, den Piraten nicht mit in die Wiege zu legen, wie es denn zu diesem merkwürdigen Zusammenhang kam, und das war sehr schade, fanden die Piraten. Denn während der dunklen Jahreszeit wurde es oftmals sehr kalt, und an Schifffahrt war wegen Dunkelheit und Kälte nicht mehr zu denken.

 

Der kürzeste Tag des Jahres fiel mit dem Beginn dieser kalten Jahreszeit zusammen. Ab diesem Tag war die See für mehrere Monate zu rau und zu kalt, um weiterhin mit dem Schiff befahren zu werden. So kehrten die Piraten zum Feiern an ihre heimatlichen Gestade zurück, schonmal deswegen, weil es dort warme Öfen hatte.

 

Allein dies stellte etliche Mannschaften schon vor nahezu unlösbare Probleme: Gab es doch seit spätestens Halloween deutlich stürmischeres Wetter, kürzere Tage und schlechter werdende Alkoholbestände, weil der Rum allmählich zur Neige ging und die Piraten sich aus den Resten der Kürbisse starken, aber furchtbar salzigen Kürbisschnaps brannten, der Kopfweh machte. Und so waren die Piraten zum Lichterfest alle nur froh, endlich im Kreise ihrer Liebsten zu sein. Ob Crew oder Familie – in dieser Nacht waren sich alle Piraten noch freundlicher als sonst.

 

Da unsere Vorfahren wundersamerweise trotz ihres beträchtlichen Alkoholkonsums immer schon ganz ausgezeichnete Wissenschaftler und – natürlich – Sternenkundler waren, war ihnen natürlich längst klar, wann und wie die Wintersonnenwende einsetzen würde. Da Piraten aber chronisch nicht so zu Pünktlichkeit neigen, legte man den Beginn des Lichterfestes im Jahre 1632 v. FSM (entspricht „verdammt lange her“ nach unserer Zeitrechnung) auf den Abend des 24. Dezember eines Jahres. Ab diesem Moment sollte man eiligst zusammen kommen und Zwei Nächte und Zwei Tage Zeit damit verbringen, zu trinken, zu lachen, die Kinder zu bewundern und sich gegenseitig mit ihrer Beute zu beglücken.

Als Zeichen ihrer Verbundenheit mit dem FSM und als Symbol dafür, dass ES sie stets begleitet und ihnen gegebenenfalls den Weg durch die dunkle Jahreszeit zeigt, stellten sich schon damals die Piraten einen Rahbaum mit Lichtern in die Kammern. Piraten, die es nicht rechtzeitig zum Fest an die heimatlichen Gestade geschafft hatten, schmückten gleich ihren echten Rahbaum auf See. Nach diesen Zwei Nächten und Zwei Tagen blieben die Piraten oftmals an den heimischen Gestaden liegen bis zum Frühling und ließen es sich gut gehen, und dem Monster gefiel dies alles, und ES sah, dass die Piraten es gut hatten. Heute denkt am alljährlichen 24. Dezember kaum jemand an die Wintersonnenwende.

 

Am heutigen Weihnachtsfest, wie es vor allem die Christen zelebrieren, sieht man jedoch deutlich, wie nahe die anderen Religionen dem Pastafarianismus häufig sind. Die Ähnlichkeiten zur christlichen Auslegung dieses ursprünglich pastafarianischen Feiertages zeigen deutlich die überlappenden Elemente beider Religionen: Aus „eilig abends“ machten die Christen später „Heiligabend“ und „Zwei Nächte und Zwei Tage“ kürzte sich mit der Zeit zu „Zweinächt“ zusammen, dann, noch später, zu „Weihnacht“. Und natürlich ist das weihnachtliche Gehölz der Christen auf den Rahbaum zurückzuführen, ebenso wie der Brauch, sich zu beschenken oder wie der, den Alkoholpegel über die Feiertage massiv anzuheben und damit mit dem Auto über die sieben Autobahnen zu schippern.

bottom of page