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Niko klaut's bzw. Nikos Laus

 

Am 6. Dezember feiern Pastafari ein großes Fest zu Ehren ihres piratigen Bruders Niko. Niko bleibt im Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters zwar unerwähnt, aber hey, gute Güte - damit befindet sich unsere religiöse Schrift in bester Gesellschaft. Steht in der Bibel etwa etwas vom Nikolaus oder vom Osterhasen? Oder der Koran? Die Thora, die Edda? Irgendeine Schrift? - Na also.

 

Da wir Pastafari uns, wie wir auf diesen Seiten vielleicht schon darstellten, als die schlüssigste und beste Religion aller verstehen, in unserem Fall sogar als die echt wahre Religion, können und wollen wir anderen Werken im Dazu-Addieren von Rand- und Hauptfiguren natürlich nicht nachstehen. Das erhöht die Glaubwürdigkeit für potenzielle Konvertiten ungemein - nur für den Fall, dass denen unsere großartigen Catpas noch nicht reichen sollten.

 

Und so wissen wir von der frohen Kunde des Piraten Niko zu künden. Niko war ein Wegbegleiter von Käpt'n Mosey, dem er beim Turmbau zu Döner assistierte.

 

Niko war der Idealtyp eines Piraten. Ein echter Vorzeigepirat sozusagen, der Süßigkeiten an Kinder verteilte und der sich in mancherlei Hinsicht sehr von anderen, weniger seriösen Piraten abhob. Er setzte sich beispielsweise stets dafür ein, Piraten und Freibeuter nicht miteinander zu vermengen, obwohl diese beiden Gruppen oftmals gleichgesetzt wurden und von Unkundigen auch heute noch immer als ein und dasselbe betrachtet werden.

 

Nach Nikos damaliger Ansicht jedoch haben Piraten keinen Herrn, keinen Patron und keine Seemacht, die ihnen Weisungen zu erteilen habe. Freibeuter (oft auch als "Korsaren" bezeichnet) hatten schon damals, anders als 'echte Piraten', mit den Regierungen ihrer jeweiligen Länder gekungelt und sich so genannte "Kaperbriefe" ausstellen lassen, die sie "berechtigten", Schiffe anderer Nationen hemmungslos zu überfallen. Echte Piraten hatten und haben mit derlei Gesocks natürlich nichts zu tun und hätten sich gehütet, je einen Kaperbrief anzurühren.

 

Niko der Pirat trieb diese Unabhängigkeit auf eine neue, bis dahin nie gekannte Spitze. Er gründete ein Unternehmen und machte sich selbständig. Er verweigerte fortan die Zahlungen von Steuern, verbrannte seine Ausweispapiere (die er ohnehin nicht mit religiöser Kopfbedeckung haben konnte), sagte sich von seinem Staat los und begab sich als nunmehr echter Pirat auf Kaperfahrt, um reiche Händler ihres Reichtums zu berauben und um von den erbeuteten Schätzen Süßigkeiten für die Kinder zu kaufen (das wiederum steht im Evangelium geschrieben). Er nannte seine piratige Firma "Niko klaut's", und so ist uns dieses Fest seit ewigen Gedenken erhalten geblieben. Eine andere Religionsgemeinschaft hat es dann später dummerweise umbenannt und die Mär erfunden, dass ein Getränkehersteller einen roten, beleibten alten Herrn mit einem Schlitten beauftragt habe, Geschenke und Süßigkeiten an die Kinder zu verteilen.

 

Aus diesem Grund gedenken wir am 6. Dezember dem Piraten Niko. Die Süßigkeiten, die er dereinst aus den Erlösen seiner Raubzüge bezahlte und an Kinder verteilte, stecken wir unseren Kindern heute noch zu. Welch schöner Brauch.

 

Es gibt noch eine weitere Geschichte, die sich ebenfalls um den Piraten Niko und um sein Werk rankt. in dieser Geschichte kommen einige - nun, sagen wir mal: menschliche Schwächen dieses piratigen Bruders zum Tragen:

 

Niko der Pirat war zum Einen Träger eines prächtigen Vollbartes. Wie zünftige Pastafari nun allerdings wissen, sind Männer, die Vollbart - gemeint ist hier der Zottelbart - tragen, mit einiger Vorsicht zu genießen. Dafür mag unter anderem auch die - wenngleich völlig harmlose - Schwäche unseres lieben Niko mitverantwortlich sein, denn Nikos Schwäche war zwar keine schlimme, aber ihr kennt das ja mit der Gerüchteküche.

 

Niko hatte nämlich seinerseits eine sehr große Schwäche für Süßigkeiten. Wenn er ehrlich mit sich war, hatte er deswegen überhaupt erst mit der Geschäftsidee angefangen, Süßigkeiten an Kinder zu verteilen - nicht, dass er geizig gewesen wäre oder so, aber sein doch mit den Jahren nicht nur prächtiger Vollbart, sondern sein ebenso prächtig sich entwickelnder Rumpfumfang machten ihm und seiner piratigen Kampfeskraft allmählich doch zu schaffen.

 

Nun traf es sich, dass Nikos Schiff und dessen gesamte Besatzung eines Tages von einer Laus-Epidemie heimgesucht wurden. Es dauerte einige Zeit und Etliches an Geduld, diesem seuchenartigen Befall Herr zu werden, denn die gesamte Mannschaft war natürlich mitbefallen, und Goldwasser gab es damals ja noch nicht.

 

Also hieß es für alle an Bord: "Haare ab!" - Und ratzekahl geschoren wurden alle Piraten, sodass den Läusen die Nistplätze ausgingen. Einzig der Käpt´n des Schiffs brauchte sich der eigenen Anordnung zum Haareschneiden nicht zu fügen.

 

Da Niko ein außerordentlich eindrucksvoller Käpt`n war, dem nicht nur die Mannschaft gehorchte, sondern auch die Läuse - zumindest, was Nikos eigene Haartracht und das Befallen derselben anging - befehligte er sämtliche Läuse von Bord. Eine einzige durfte bleiben, mit der Niko sich im Laufe der Zeit ein wenig angefreundet hatte.

 

Aus diesem ersten Pflänzchen der Freundschaft erwuchs eine innige Beziehung. Nikos Laus begann, sich um ihren Käpt'n zu sorgen, wenn dieser mal wieder zu viel von seinen geliebten Süßigkeiten aß. Und so begann sie, ihn stets zu kneifen, wenn Niko mal wieder nicht an sich halten konnte.

 

Aus diesem rührenden Verhalten erwuchs eine innige, lange Bindung zwischen Niko und seiner Laus. Binnen eines halben Jahres hatte Niko seine alte, schlanke Figur wieder und auch seine Kampfkraft wieder erlangt, sodass erweiterhin reiche Händler ausrauben, Süßigkeiten für die Kinder (!) kaufen und als Pirat - nicht als Freibeuter! - dem Fliegenden Spaghettimonster große Ehre erweisen konnte. 

 

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